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Medizinernachwuchs im Heidekreis

Dr. Christioph Nelges aus Dorfmark absolviert seine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Walsrode

In dem Bemühen die medizinische Versorgung gerade durch Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner zu sichern fördert der Heidekreis seit 01.01.2019 junge Ärztinnen und Ärzte im Rahmen ihrer Ausbildung vom Praktikum bis hin zur Niederlassung. Die Förderung der Weiterbildung von Fachärztinnen und Fachärzten der Allgemeinmedizin ist ein Baustein dieses Förderprojektes. Eine solche Weiterbildung umfasst 24 Monate und befähigt im Anschluss zur Niederlassung in einer hausärztlichen Praxis. Seit Bestehen der Richtlinie konnten bereits 10 Weiterbildungen in Praxen des Heidekreises gefördert werden, von denen bereits 5 in einer Niederlassung bzw. Anstellung im Heidekreis mündeten.

Dr. Christioph Nelges absolviert eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in der Praxis von Dr. Bostelmann-Häusser/Dr. Lampe in Walsrode und hat sich den folgenden Fragen gestellt.

 

1.   Sie machen eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin, was reizt Sie daran?

Nach meinem Examen und der Promotion an der Universität Heidelberg begann ich meine Facharztausbildung im Klinikum Siloah (Hannover) im Bereich der Inneren Medizin. Dort durchlief ich diverse Abteilungen wie die Lungen- und Nierenheilkunde, die Notaufnahme, die Intensivstation und habe zusätzlich die Ausbildung zum Notarzt absolviert. Die drei Ausbildungsjahre im Krankenhaus waren für mich überaus lehrreich, aber die fehlende Patientenbindung fand ich zunehmend unbefriedigend. Die Liegezeiten werden immer kürzer und der finanzielle Druck, der auf dem Personal lastet, wird immer größer.  Für Gespräche mit Patienten blieb kaum noch Zeit. Daher entschied ich mich in die Allgemeinmedizin zu wechseln. Hierbei reizen mich besonders die abwechslungsreiche Arbeit und auch der engere Kontakt zu den Patienten.

 

2.   Sie haben sich eine Praxis in Walsrode ausgesucht, wie haben Sie diese Wahl getroffen?

Ich bin in Dorfmark aufgewachsen und habe in Walsrode das Gymnasium besucht. Der Heidekreis ist also meine Heimat. Vor etwa 8 Jahren habe ich eine Famulatur im Rahmen des Studiums in der Praxis Dres. Lampe & Bostelmann-Häusser gemacht. Mir haben damals schon die fachliche Kompetenz und das Arbeitsklima sehr gut gefallen. Die Entscheidung dort meine Ausbildung fortzusetzen fiel mir daher sehr leicht.

 

3.   Sie haben schon einige Wochen in der Praxis gearbeitet. Was war die größte Herausforderung in dieser Zeit?

Insgesamt wurde mir der Einstieg von dem Praxis-Team und auch von den Patienten sehr leicht gemacht. Alle waren sehr aufgeschlossen und freundlich. Die größte Herausforderung war für mich zu lernen nicht alle diagnostischen Maßnahmen sofort zur Verfügung zu haben. Im Krankenhaus konnte ich innerhalb kürzester Zeit auf eine Vielzahl von Untersuchungsmethoden, wie zum Beispiel Ultraschall, Computertomografie, Röntgen oder auch Laborwerte zurückgreifen. In der Hausarztpraxis treten das Patientengespräch, die körperliche Untersuchung und die Erfahrung in den Vordergrund.

 

4.   Gibt es ein besonderes Erlebnis, das Sie mit uns teilen würden?

Vor kurzem rief eine Patientin in der Praxis an um sich bei mir zu bedanken. Ihre Beschwerden hätten sich deutlich gebessert, nachdem ich ihr ein Medikament verschrieben habe. Das klingt wie eine Kleinigkeit, aber nach Entlassungen aus dem Krankenhaus gab es fast nie Rückmeldungen über den Therapieerfolg.

 

5.   Sie erhalten eine Förderung durch den Heidekreis. Hat dies Ihre Entscheidung beeinflusst, im

Heidekreis Ihre Weiterbildung durchzuführen?

Da ich im Heidekreis aufgewachsen bin und auch in der Region wohne, war die Förderung  bei meiner Entscheidung nicht ausschlaggebend. Sie bietet Assistenzärzten/-ärztinnen aber einen zusätzlichen Anreiz sich für die Weiterbildung in einer ländlichen Region wie dem Heidekreis zu entscheiden. Zudem unterstützt sie die Arztpraxen bei ihren Bemühungen Nachwuchs für ihre Arbeit zu gewinnen. Die Förderung ist daher meines Erachtens eine wirksame Maßnahme, um die medizinische Versorgung auf dem Land auch in Zukunft sicherzustellen.

 

6.   Können Sie sich vorstellen, sich im Heidekreis als Allgemeinmediziner niederzulassen?

Nach dem Abschluss meiner Facharztprüfung würde ich mich gerne im Heidekreis niederlassen.

Dr. Christioph Nelges absolviert eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in der Praxis von Dr. Bostelmann-Häusser/Dr. Lampe in Walsrode. Hier vor Ihrer Praxis in Walsrode
Dr. Bostelmann-Häusser, Dr. Christioph Nelges, Dr. Lampe in Walsrode