Annika zu Gast bei...G.A. Röders

G.A. Röders in Soltau, setzt auf Offensive Berufsorientierung auch über die Kreisgrenzen hinaus.

Annika Lara Beyer ist die treibende Kraft hinter der größten Ausbildungsmesse „work+life“ im Heidekreis. Aber nicht nur vor und zu den Messezeiten ist Annika aktiv. In ihrer Rolle als Messeleiterin nutzt sie die Gelegenheit, Aussteller und Unternehmen das ganze Jahr zu besuchen, um mit ihnen über ihre Erfahrungen auf der Messe sowie über die Themen Ausbildung und Azubigewinnung zu sprechen. 

Diesmal hatte Annika das Vergnügen, G.A. Röders in Soltau einen Besuch abzustatten. In einem offenen und informativen Gespräch tauschten sie sich gemeinsam über die Vielfalt der Aussteller*innen, die Qualität der präsentierten Ausbildungsangebote, der Rolle der Schulen im Heidekreis und welchen Einfluss Eltern gerade auf die Generation Z haben aus. 

Die G.A. Röders erreicht viele der Auszubildenden immer noch ganz traditionell über Empfehlungen. Eltern prägen die Berufswahl ihrer Kinder immer noch am stärksten. Davon ist Thomas Neumann, Personalleiter der G.A. Röders absolut überzeugt. Im Gespräch mit Personalern und Auszubildenden hat Annika erfahren, dass etwa 90 % der Auszubildenden über Empfehlungen innerhalb der Familie kommen. Mama, Papa, ältere Geschwister und Personen aus dem nahen familiären Umfeld sind immer noch die Hauptansprechpartner*innen für die zukünftige Berufswahl. Diese Erkenntnis zeigt sich auch auf der work+life, der größten Ausbildungsmesse im Heidekreis. Denn Samstag ist Familientag. An diesem Messetag kommen die Schüler*innen noch einmal mit ihren Eltern wieder. Kleine Geschwister werden mitgebracht und turnen um den Stand und es ist ausreichend Zeit da, um sich ausführlich zu informieren. Das Messegedränge ist nicht so impulsiv wie in den Tagen zuvor und bietet Berufsorientierung gleich für mehrere Generationen.

 

Laura Elbers Gutiérrez und Jannik Baumann sind Auszubildende bei G.A. Röders. Beide fühlen sich in ihrem Ausbildungsbetrieb genau richtig und dieses Gefühl möchten beide auch nach außen tragen. In viele Aktionen von Auszubildenden für potenzielle Auszubildende sind sie involviert. Jannik besucht in seiner Funktion als Ausbildungsbotschafter Schulen in und um den Landkreis herum. Im Dialog mit Lehrer*innen und Schüler*innen spricht er über seinen Weg in die Ausbildung, die täglichen Aufgaben im Betrieb, das Berufsschulleben und über seine Karriereoptionen. Der direkte Austausch und die persönliche Interaktion zwischen den jungen Menschen schafft eine besondere Win-win-Situation für Unternehmen und Jugendliche. Die Schüler*innen erhalten authentische Informationen aus erster Hand und können ihre Fragen an einen von ihnen stellen und die Auszubildenden lernen in ihrer Rolle als Botschafter, souverän vor Publikum zu sprechen. Was der Betrieb davon hat? Im besten Fall jede Menge potenzielle Auszubildende oder auch Lehrer*innen, die auf die initiierten Angebote zur Berufsorientierung aufmerksam werden. Denn was das angeht, ist G.A. Röders sehr breit aufgestellt. 

Um Schüler*innen auf das berufliche Leben nach der Schule vorzubereiten, werden hier keine Mühen gescheut. So gibt es schon seit einiger Zeit das Kooperationsprojekt TECademy, in dem Schüler*innen wöchentlich im Betrieb mitwerken dürfen. Es gibt Bewerbungstrainings, die direkt in den Schulen stattfinden, es gibt jede Menge Kooperationen mit regionalen Projekten. „Wir haben eine gesellschaftliche Verpflichtung und die nehmen wir sehr ernst“, so Thomas Neumann. Im Gespräch mit ihm wird klar, dass hier eine sehr große Bereitschaft vorhanden ist, um Lehrer*innen bei der aktiven Berufsorientierung zu unterstützen. Ganz gleich, ob G.A. Röders dazu Projekte in den Schulen initiiert oder die Schulen zu sich einlädt. Herr Neumann betont, dass sich Schulen immer an ihn wenden können. Laura ist Auszubildende im 1. Lehrjahr und betreute gemeinsam mit ihren Kolleg*innen den G.A. Röders Messestand im letzten Jahr. Auch in diesem Jahr möchte sie gerne wieder dabei sein, am liebsten an allen drei Tagen. Laura machte die Erfahrung, dass Schüler*innen sich überwiegend am Stand direkt mit den Auszubildenden austauschen möchten. Die Hemmschwelle, in Kontakt zu treten, ist dadurch für Schüler*innen wesentlich geringer. Die Gespräche sind auf Augenhöhe und vermitteln eine ganz andere Sichtweise. Betriebe sollten daher unbedingt ihre Auszubildenden mit auf die Messe nehmen.

 

Um Schüler*innen einen besseren Einblick zu ermöglichen, sind aktuell die „Discovery Days“ der work+life in Planung. Für ein Kurzpraktikum können Schüler*innen für zwei Tage den Betrieb erkunden und werden dafür von der Schule freigestellt. Das Matching dafür erfolgt auf der Messe. Sollten die Schulen von dieser Idee überzeugt sein, wäre das eine tolle Möglichkeit, neue Auszubildende kennenzulernen. Laura findet die Idee der work+life „Dicovery Days“ genau richtig. „Zwei Tage sind genau die richtige Länge, um einen Betrieb kennenzulernen, sollte der Betrieb nichts für mich sein und keinen Spaß machen, waren es eben nur zwei Tage und man hängt nicht fest.“ Dass die Ausbildung bei Röders eine ganze Menge Spaß macht, zeigt unter anderem das aktuelle Azubiprojekt „E-Kart“. Gemeinsam wird hier quer durch die Abteilungen zusammengearbeitet. Die Kaufleute, die Produktdesigner*innen und die Werkzeugmechaniker*innen arbeiten Hand in Hand, um ihr eigen kreiertes und designtes Elektro Kart auf die Piste zu bringen. Einen großzügigen Betrag gab es dafür von der Geschäftsleitung. Einzige Vorgabe: Das Corporate Design muss passen und das E-Kart muss schnell sein! Vorgestellt wird das fertige Kart dann auf der Kartbahn, mit allem, was dazu gehört. An diesem Tag muss dann die aktuelle Bestzeit getoppt werden. „Dieses Projekt macht nicht nur eine Menge Spaß, sondern fördert besonders die Zusammenarbeit und die Kreativität unter den Auszubildenden“, berichtet Ann Kathrin von Hülse, Ausbildungsleiterin im Betrieb. G.A. Röders gehört zu den Kodex-Betrieben für gute Ausbildung im Landkreis. Dieses Siegel tragen sie auf jeden Fall zu Recht und verdient.