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Starke Partner für kleine und mittlere Unternehmen in der Region

Wirtschaftsförderung Heidekreis und Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW) bieten Unternehmen konkrete und unbürokratische Unterstützung bei der Umsetzung ihrer innovativen Vorhaben

 

Die Wettbewerbsfähigkeit von Standorten hängt immer mehr davon ab, wie sehr die regionalen Akteure in der Lage sind, sich an neue Situationen anzupassen. Der technologische Strukturwandel, immer kürzere Produktlebenszyklen, immer unterschiedlichere Märkte und ein wachsender Erfolgs- wie Erneuerungsdruck sind vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine Herausforderung. Eine Situation, mit der sich auch zahlreiche Betriebe im Landkreis Heidekreis konfrontiert sehen.

Besondere Beachtung findet bei der Arbeit der Wirtschaftsförderung Heidekreis die Unterstützung der Innovationstätigkeit von Unternehmen. „Gerade in unserer ländlich geprägten Region fällt es vielen kleineren Betrieben schwer, innovative Projektideen auch umzusetzen. Oftmals sind einfach zu wenig Ressourcen für eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeit vorhanden“, berichten die Wirtschaftsfördererinnen Anke von Fintel und Christina Reissmann. Entweder fehle es an Kapital, Personal oder speziellem Know-how, nicht selten kämen auch mehrere Faktoren zusammen. „Ohne zielgerichtete externe Unterstützung von außen bleiben dann leider viele Ansätze auf der Strecke oder gehen im Tagesgeschäft unter“, so die Leiterin der Wirtschaftsförderung Heidekreis Anke von Fintel weiter.

Abhilfe bietet die Wirtschaftsförderung in Verbindung mit dem Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW) und dem dahinterstehenden Technologietransferprojekt ARTIE – dem regionalen Netzwerk für Technologie, Innovation und Entwicklung. Seit 2011 ist der Landkreis Heidekreis Mitglied des im Jahr 1999 gegründeten Kooperationsverbundes, zu dem sich die Einrichtungen der kommunalen Wirtschaftsförderung von insgesamt 14 Gebietskörperschaften zusammengeschlossen haben, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der kleinen und mittleren Betriebe zu stärken.

Wirtschaftsförderung und TZEW setzen dort an, wo Unternehmen konkrete Unterstützung benötigen. Seien es digitale Themen, wie z.B. der Einsatz von Augmented & Virtual Reality oder Stärkung der IT-Sicherheit, Fragen zur Einführung eines neuartigen Produktes, der Optimierung interner Arbeitsabläufe oder andere technologisch-orientierte Aspekte. Die Umsetzung vor Ort beim Unternehmen erfolgt durch das von der ARTIE beauftragte TZEW, das sich auf die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich Wissens- und Technologietransfer spezialisiert hat.

„Im konkreten Fall sieht es so aus, dass das TZEW zunächst ein Aufschlussgespräch mit dem Unternehmen führt, um den grundsätzlichen Handlungsbedarf zu klären und zu strukturieren“, berichtet Christina Reissmann. Im zweiten Schritt erfolgt ein weiterführendes Beratungsgespräch mit einem ausgewiesenen Technologie/-Managementexperten, der direkt durch das TZEW vermittelt wird. Innerhalb dieses Gespräches wird den Unternehmen ein klar strukturierter Überblick über sinnvolle Lösungsansätze und damit verbundene Kosten für ihre spezifische Fragestellung vermittelt. „Auch im Landkreis Heidekreis machen Unternehmen regelmäßig von diesem Angebot Gebrauch und dies nicht selten auch mehrmals“, so Christina Reissmann.

 

Wie so etwas dann in der Realität aussieht, zeigen folgende Beispiele:

Die DIETEG Gerätebau aus Walsrode ist Hersteller hochwertiger Kabinen von Industriefahrzeugen, Flurförderzeugen, Landmaschinen und Kommunalfahrzeugen. Im Rahmen der Blechbearbeitung werden die Kabinen pulverlackbeschichtet. Da die vorhandene Pulverbeschichtungsanlage an ihre Kapazitätsgrenzen kam, stand die Konzipierung und Anschaffung einer neuen Anlage im Raum. Zwecks Auswahl geeigneter Technologie sowie der Optimierung der Prozesse rund um die Beschichtung stellte das TZEW den Kontakt zu einem Fachmann für Pulverbeschichtung sowie einen Experten für Anlagenplanung her. Björn Wagenholz von der DIETEG-Geschäftsleitung hierzu: „Im Rahmen der über das TZEW vermittelten Beratungsgespräche mit den beiden Experten haben wir entscheidende Impulse für die Vorbehandlung und für die Planung der neuen Pulverbeschichtungsanlage erhalten. Wir können uns sehr gut eine weitere Zusammenarbeit bzw. Begleitung vorstellen.“

Ein weiteres Beispiel ist die Fa. SpinBlades, ein echter Hidden Champion aus Wietzendorf. Das Unternehmen ist weltweit führend im Bereich der Fertigung von Rotorblättern für Drohnen und Modellhubschrauber und suchte nach Möglichkeiten zur Produktionsoptimierung sowie Rückverfolgbarkeit der Herstellungsinformationen. Geschäftsführer Marc Trautmann ist dankbar für die Unterstützung: „Ich möchte noch einmal hervorheben, dass wir sehr gut betreut wurden, sehr gute und schnell umsetzbare Lösungsansätze bekamen und wir jederzeit gerne mit dem TZEW zusammenarbeiten werden.“

Auch die Pets Nature GmbH aus Schneverdingen, Hersteller und Anbieter hochwertiger Tiernahrung für Hunde und Katzen, nahm das Angebot des TZEW gern in Anspruch. Aus Resten von Bruyere-, Wein- und Olivenholz entstehen unterschiedliche Kaustäbe u.a. für Hunde. Mittels Hochdruck-Wasserstrahl werden die rohen Holzstücke entrindet und gereinigt. Hierbei entstehen Abfälle aus Holzfasern und Mikropartikeln. Aufgrund des hohen Wasserverbrauches von ca. 2.500l/h soll das Prozesswasser künftig im Kreislauf geführt werden, dies wiederum erfordert eine Filterung der Feststoffe. Da bisherige Versuche einer Filterung nicht den gewünschten Erfolg brachten, benötigte das Unternehmen spezifischen Rat durch einen unabhängigen Fachmann. „Die kompetente und zielorientierte Beratung des vermittelten Experten hat uns wertvolle Hinweise für die Entwicklung und Einbindung einer geeigneten Filteranlage geliefert“, resümmiert Geschäftsführer Patrick Longin.

Ein weiteres großes Thema in der Region ist, in Anbetracht der laufend steigenden Kosten, die Optimierung der Energieeffizienz. Zwei umfassende Beratungen hierzu wurden u.a. auch dem Heidekreis-Klinikum vermittelt. Nicole Ahrens von der Abteilung Zentrale Dienste des Klinikums hierzu: „Ressourcensparende Energieversorgung ist besonders für Krankenhäuser ein vorrangiges Ziel. Die Beratungen durch das TZEW haben uns gezeigt, wo wir noch Einsparpotenziale haben und welche Förderungen dafür in Anspruch genommen werden können. Beeindruckend ist, wie das TZEW regional ansässige Experten:innen einbindet und so ein innovatives und kompetentes Netzwerk für Klimaschutz und Nachhaltigkeit geschaffen hat, aus dessen Pool wir gerne auch zukünftig schöpfen möchten.“

Diese positive Erfahrung hat auch der Erste Kreisrat des Landkreises, Oliver Schulze, in seiner Funktion als Vorstandmitglied des Strandbadvereines Düshorn e.V. gemacht. „Dank der umfänglichen Beratung des vermittelten Spezialisten haben wir konkrete Ansätze zur Entwicklung eines zukunftsfähigen Energiekonzeptes erhalten.“

Das Beratungsangebot des TZEW ist eng mit den Strukturen von Kommune und Wirtschaftsförderung verzahnt. „Für die Unternehmen ist dieses Angebot kostenfrei“, hebt Anke von Fintel hervor. Im Landkreis Heidekreis werden die Kosten je zur Hälfte vom Landkreis und Mitteln der EU getragen. Aber nicht nur die einzelnen Unternehmen profitieren von den Leistungen: „Durch die interkommunale Zusammenarbeit der beteiligten Gebietskörperschaften über Landkreisgrenzen hinweg, wird das Innovationspotenzial der gesamten Region gestärkt“, bekräftigt Oliver Schulze.

 

Interessierte Unternehmer:innen, welche die kostenfreie Unterstützung des TZEW in Anspruch nehmen möchten, können sich an Christina Reissmann von der Wirtschaftsförderung Heidekreis (Tel.05191 970- 673, E-Mail: c.reissmann@heidekreis.de) wenden oder direkt an das TZEW (Tel. 04141 80 29 40, E-Mail: info@tzew.de).

Christina Reissmann (Wirtschaftsförderung Heidekreis), Arne Engelke-Denker (Leiter Transferzentrum Elbe-Weser), Anke von Fintel (Leiterin Wirtschaftsförderung Heidekreis), v.l.n.r.
Christina Reissmann (Wirtschaftsförderung Heidekreis), Arne Engelke-Denker (Leiter Transferzentrum Elbe-Weser), Anke von Fintel (Leiterin Wirtschaftsförderung Heidekreis), v.l.n.r.